Eine Schulklasse in einem sozialen Brennpunkt probt für ihr Abschlusstheater. Der Alltag ist geprägt von Teilnahmslosigkeit, Mobbing, Gewalt und familiären Problemen. Der plötzliche Tod eines Mitschülers wird zum Wendepunkt, zwingt die Jugendlichen, sich mit Verlust, Leistungsdruck und Identität auseinanderzusetzen und einander mit mehr Respekt zu begegnen. Das Stück wird schließlich zur Katharsis und Anklage gegen die Erwachsenenwelt. Die Klasse erlebt in dieser Dynamik Zusammenhalt und im Showdown Befreiung.
Einmachglas verweist auf die Ambivalenz einer Generation, die sich zwischen steriler Online-Wirklichkeit und dem chaotischen Biotop des Erwachsenwerdens behaupten muss. In dieser scheinbar kontrollierten Welt brechen Risse auf, durch die neues Leben dringt. Cornu erzählt von Jugendlichen, die keine Opfer und keine Held:innen sind, sondern Suchende: verletzlich, rebellisch, voller Sehnsucht nach Freiheit und Zugehörigkeit.
Mit schonungsloser Ehrlichkeit zeichnet der Roman ein intensives Porträt junger Menschen in einer Zeit, in der alles sichtbar, aber kaum noch echt ist - und stellt die existenzielle Frage: Wie lebt man, wenn die Welt um einen herum permanent auf Sendung ist, aber kaum noch zuhört?